
Sie hat mir geholfen, zur Ruhe zu kommen, wenn ich gestresst oder getrieben war, sie hat mir neue Sichtweisen auf das Leben und die Welt eröffnet – aber am allerwichtigsten: sie hat mich in meinen eigenen Geist schauen und erkennen lassen wer ich wirklich bin.
Wenn wir tief in unseren eigenen Geist blicken, können wir Klarheit über unsere Lage entwickeln, sowie Mitgefühl für uns selbst und andere. Vielleicht können wir zum ersten Mal Akzeptanz dafür empfinden, wer wir sind – und wirklich beginnen, uns selbst zu lieben. Nicht wegen dem, was wir erreicht haben, sondern eine bedingungslose Liebe, die durch die Erkenntnis unserer wahren Natur entstehen kann.
Diese inneren Fragen führten in meiner Jugend zu ersten Einblicken in meditative Zustände und einer prägenden, transformierenden Phase mit Psychedelika im späten Teenageralter.
Mit 19 begann ich Vipassana-Meditation nach SN Goenka zu praktizieren und nahm an Retreats in Zentren quer durch Europa und Asien teil. Ein tieferes Suchen nach Erkenntnis brachte mich in die Waldklöster Sri Lankas mit der aufrichtigen Absicht, mich in der Theravāda-Tradition Burmas als Mönch ordinieren zu lassen.
Kurz bevor ich nach Burma gelangen konnte, lenkte jedoch eine radikale Veränderung in der meditativen Einsicht meinen Pfad hin zur Selbst-Erforschung. Das führte mich zu den lebendigen Lehren des Advaita Vedanta in der Linie von Ramana Maharshi, zu Papaji wo die Frage „Wer bin ich?“ zur lebendigen, erfahrbaren Selbsterforschung wurde. Nach einem radikalen Erkennen der „Wesensnatur“ ging ich nach Nepal, wo ich die Lehren des Dzogchen — der Grossen Vollkommenheit — in der tibetisch-buddhistischen Tradition zunächst durch Tulku Urgyen Rinpoche kennenlernte. Die Vertiefung dieses Übungsweges setze ich bis heute mit seinen beiden Söhnen Mingyur und Tsoknyi Rinpoche fort.
Weitere Wegbegleiter, die mein Leben und mein Verständnis des Dharma bereichert haben sind Ramesh Balsekar, mit seiner frischen Interpretation des Advaita Vedanta und Willigis Jäger, bei dem ich über viele Jahre meine Übung im Zen vertiefen konnte.
Alles, was ich gelernt habe, ist durch meine Lehrer zu mir gekommen. Sie stammen aus sehr unterschiedlichen Hintergründen und Überlieferungslinien, doch was sie vereint, ist ihre Liebe zum Dharma.


Parallel zu meinem kontemplativen Übungsweg begann ich Mitte zwanzig mein Medizinstudium und spezialisierte mich anschließend an den Universitätskliniken Zürich und Freiburg im Breisgau zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Bevor ich meine eigene Praxis in Freiburg eröffnete, war ich in leitenden Positionen tätig – zuletzt als Chefarzt und Ärztlicher Direktor einer psychosomatischen Privatklinik.
Darüber hinaus absolvierte ich Ausbildungen zum Lehrer für Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) sowie Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) und wurde später Senior-Teacher und Supervisor. Wichtige Impulse für meinen weiteren Weg erhielt ich zudem durch Rick Hansons und seinem Ansatz der „positiven Neuroplastizität“, sowie durch Byron Katies einzigartige Methode der Selbsterforschung, „The Work“.
Und dann gibt es natürlich noch meine wichtigsten Lehrer mitten im Alltag, meine Frau und unseren beiden Kindern, die für mich immer wieder eine wertvolle Inspirationen in der Erfahrung von Liebe und Lebendigkeit sind.

